Der Fahrlehrer als Anti-Stress-Coach

Fahrschüler bei Lern- und Prüfungs-Stress optimal fördern

Sicherlich kennen Sie das Sprichwort: „Die Zeiten ändern sich.“ Ja, und die Menschen ebenso. Das betrifft auch unsere Fahrschüler. Die jungen Menschen lernen anders. Sie haben außer der Fahrschule noch viele andere Verpflichtungen und sind deshalb häufig nicht mehr so belastbar. Die Anforderungen in der Lehrstelle, in der Schule und sogar im Sport sind gestiegen. Überall ist maximaler Einsatz gefordert. Oft kommen die Fahrschüler schon gestresst, abgearbeitet, müde oder genervt zur Fahrstunde oder zum Unterricht. Deshalb ist wichtig, dass wir Fahrlehrer dies erkennen und uns mit Fingerspitzengefühl und geeignetem Handwerkszeug darauf einstellen können.

 

Vielleicht haben Sie sich schon öfter gefragt, warum ein Fahrschüler plötzlich wie ausgewechselt im Auto sitzt und ihm nichts gelingen will. Oder wundern Sie sich, warum der Schüler während der Prüfungsfahrt oft einfache Abläufe nicht durchführen kann, obwohl Sie ihn sorgfältig und gründlich ausgebildet haben? Die Gründe für ein solches Verhalten wollen wir hier klären. Der Einfachheit halber werden wir uns auf drei Gefühlszustände beschränken.

Total angespannt: Die Lernleistung ist fast völlig blockiert. Der Fahrschüler denkt: „Oje, das kann ich nicht“ oder „Ich kann gar nichts mehr“ Gehirnforscher haben bewiesen, dass unter Stress und Angst das Gedächtnis deutlich schlechter arbeitet als im entspanntem Zustand. Das gilt sowohl für das Aneignen von Lernstoff, als auch für das Abrufen von Inhalten und Handlungsabläufen. Etwas nervös und leicht angespannt: Der Fahrschüler hat vielleicht einen zittrigen Fuß und leichtes Herzklopfen. Ähnlich, wie durch halb offene Tore kann er auf Gelerntes zugreifen. Der Fahrschüler denkt: „Ich weiß noch nicht wie, aber irgendwie werde ich es schon schaffen!“ Durch kleine Erfolgserlebnisse wird der Schüler ruhiger und es öffnen sich die Tore. Deshalb ist es sehr wichtig, den Grundsatz „Vom Leichten zum Schweren“ auch in der Prüfung einzuhalten.

Ruhig und entspannt: Der Schüler kann auf alles, was er gelernt hat zugreifen. Er fährt so, wie der Fahrlehrer es ihm beigebracht hat. Der Fahrschüler denkt: „Ich schaffe das, ich glaube an mich!“ Deshalb sollte es unser Ziel sein, Ruhe und Entspannung beim Fahrschüler zu fördern.

Ruhe und Entspannung durch Sicherheit, Vertrauen und Empathie

Eine strukturierte und transparente Ausbildung nach dem curricularen Leitfaden verschafft

Sicherheit und beugt Lernstress vor.